Inklusionskonzept
Übersicht:
1. Vorwort
2. Einleitung
3. Diagnostik
4. Umsetzung
Personal
Ziele
Aktuelle Situation
Arbeitsplatzbeschreibungen
Räumliche und materielle Ausstattung
Ziele
Aktuelle Situation
Unterricht
Ziele
Aktuelle Situation
Konkrete Maßnahmen
a) schulisch-unterrichtlich
b) schulisch-außerunterrichtlich
c) außerschulisch-unterrichtlich
d) außerschulisch-außerunterrichtlich
Vorwort
Die Behindertenrechtskonvention der UN von 2006 sichert allen Menschen die volle und gleichberechtigte Teilhabe an allen Menschenrechten und Grundfreiheiten zu. Nachdem Deutschland die Konvention 2009 anerkannt hat, muss auch das Bildungssystem sich so verändern, dass für alle Kinder wohnortnahe Beschulung, gesellschaftliche Teilhabe und der individuelle Zugang zum allgemeinen Schulsystem ermöglicht wird.
In Niedersachsen wurde die inklusive Schule verbindlich zum Schuljahresbeginn 2013/14 eingeführt. Die inklusive Schule ermöglicht den Schülerinnen und Schülern einen barrierefreien und gleichberechtigten Zugang zu den niedersächsischen Schulen. Grundschulen nehmen ab 1. August 2013 alle Schülerinnen und Schüler mit Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Lernen im 1. Schuljahrgang auf.
2. Einleitung
Die Grundschule Westerhof ist eine Schule für alle Kinder. Ziel ist es, jedes einzelne Kind seinen Bedürfnissen entsprechend zu fordern und zu fördern.
Für Schülerinnen und Schüler mit besonderem Unterstützungsbedarf bedeutet dies die inklusive Beschulung in einer Regelklasse.
Die im Folgenden beschriebenen Ziele und Möglichkeiten beziehen sich nicht nur auf Schülerinnen und Schüler mit ausgewiesenem Unterstützungsbedarf. Sie sollen bei allen Kindern im Forder- und Förderbereich Anwendung finden.
3. Diagnostik
Das bereits im Kindergarten durchgeführte Sprachfeststellungsverfahren dient als Basis für eine vorschulische Sprachförderung. Die Schuleingangsdiagnostik und die Dokumentation der individuellen Lernentwicklung stellen die Grundlage für eine individuelle Förderung dar. Die Schuleingangsbeobachtung legt den Schwerpunkt auf Lernvoraussetzungen im Bereich Motorik, Lesen, Schreiben und Mathematik.
Wenn durch diese Instrumentarien festgestellt wird, dass ein Kind zieldifferent unterrichtet werden muss und in absehbarer Zeit nicht nach den curricularen Vorgaben der Grundschule unterrichtet werden kann, wird das Verfahren zur Feststellung eines Bedarfs an sonderpädagogischer Unterstützung eingeleitet.
Besteht der Verdacht auf LRS, Dyskalkulie oder AD(H)S, werden die Eltern an außerschulische Einrichtungen verwiesen.
4. Umsetzung
Personal
Ziele
Im Idealfall sollte die Förderschullehrkraft mit voller Stundenzahl an die Grundschule abgeordnet werden und jeden Tag im Hause sein. Sie begleitet die Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf während des Unterrichts und unterstützt weitere Kinder präventiv. Der Schwerpunkt liegt hier im 1.Schuljahr.
Die Förder- und die Regelschullehrkraft sowie die Sozialpädagogin arbeiten im Team. Zusätzlich unterstützen pädagogische Mitarbeiter und eventuell Schulbegleiter das Lernen.
Aktuelle Situation
Im Rahmen der Inklusion sind derzeit jeder Regelklasse 2 Förderschullehrerstunden zugeteilt. Der Grundschule Westerhof stehen somit bei einer Vollversorgung aller Klassen 8 Stunden einer Förderschullehrkraft zu. Zur Zeit werden bei der Stundenzuweisung die Jahrgänge 1 bis 4 berücksichtigt und dies zu 100 %.
Die Stunden der Förderschullehrkraft werden innerhalb unserer Schule schwerpunktmäßig in der 1. Klasse eingesetzt. Gibt es Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf, so liegt hier ein weiterer Schwerpunkt. Grund- und Förderschullehrkraft arbeiten, soweit es möglich ist, gleichberechtigt im Team.
Bei Bedarf hospitiert die Förderschullehrkraft in anderen Klassen, stellt Förderschulmaterial zur Verfügung und berät die Grundschullehrkräfte. Außerdem ist sie für die weitere Diagnostik zuständig.
Zur Zeit ist die Grundschule an zwei Tagen (mit 8 Stunden insgesamt) mit einer Sozialpädagogin versorgt. Die Stunden werden, je nach Bedarf, auf die Klassen verteilt.
Räumliche und materielle Ausstattung
Ziele
Die gesamte Schule soll barrierefrei zugänglich sein. Pro Klasse wird ein ausreichend großer Klassenraum und ein Differenzierungsraum benötigt.
Darüber hinaus werden ein Beratungs- und Diagnostikraum benötigt. Unterrichtsmaterialien werden in einem zentralen Materialraum aufbewahrt.
Auf die Individualisierung des Unterrichts abgestimmte Materialien müssen ebenso angeschafft werden wie Anschauungsmaterial für Schülerinnen und Schüler mit Unterstützungsbedarf.
Aktuelle Situation
Die Schule ist eingeschränkt barrierefrei.
Zur Zeit haben nicht alle Klassen einen Gruppen- bzw. Differenzierungsraum. Ein Beratungs- und Diagnostikraum sowie ein Trainingsraum sind ebenfalls nicht vorhanden.
Für die Diagnostik, Förderung und Beratung werden die Bücherei, der PC-Raum sowie der Streitschlichterraum genutzt.
Differenzierungs- und Anschauungsmaterial ist vorhanden und wird ständig aufgestockt. Diese Unterrichtsmaterialien stehen passend zur jeweiligen Förderung in den verschiedenen Förderräumen.
Unterricht
Ziele
Innerhalb der Klassenverbände wird die Voraussetzung für ein angenehmes konstruktives Lernen sowie ein respektvolles Miteinander geschaffen.
Die Schülerinnen und Schüler
arbeiten selbstständig.
sind selbstbewusst.
sind leistungsbereit.
achten und akzeptieren sich gegenseitig.
werden in die Lerngruppe integriert.
organisieren ihr Zusammenleben demokratisch.
orientieren sich an gesellschaftlichen Werten und Normen.
haben eine angemessene Streitkultur im Rahmen des Streitschlichterprojektes entwickelt.
Die Lehrerinnen und Lehrer
fördern und fordern die Kinder entsprechend ihrer Lernentwicklung und Lebenssituation.
legen Wert auf gegenseitige Achtung.
geben der Wertschätzung untereinander mehr Raum.
geben Orientierung durch Strukturen.
Aktuelle Situation
In der Grundschule Westerhof wird auf eine gegenseitige Achtung und Akzeptanz Wert gelegt.
Im Unterricht kommen kooperative Lern- und Sozialformen, offene Arbeitsformen (Stations- und Werkstattarbeit, Freiarbeit), Neigungsdifferenzierung (Reihenfolge, Zusatzaufgaben) und Themendifferenzierung zur Anwendung. Der rein lehrerzentrierte Unterricht wird beispielsweise durch Helferschüler und wechselnden Medieneinsatz ergänzt.
a) Schulisch-unterrichtliche Maßnahmen
Anreicherung des lehrerzentrierten Unterrichts durch:
- Schüler schreiben an der Tafel
- Museumsgänge
- auslegen von Material
- Medieneinsatz: Overhead, Smartboard, Computer, DVD, CD, etc…
Binnendifferenzierung durch:
- differenziertes Material: qualitative und quantitative Differenzierung
- Neigungsdifferenzierung: Stationslernen, freie Themen, im Sachunterricht z.B. Referate
- Lesekiste
- bewusst differenziertes Einwirken der Lehrkraft (Zuwendung der Lehrkraft)
- kooperative Lernmethoden
- Berücksichtigung verschiedener Lernstile
- offene Arbeitsformen: Freiarbeit, Arbeitsplan, Stationen
- Rollendifferenzierung
- differenzierte Hausaufgaben
Schülerzentrierung durch:
- Referate
- Präsentationen
- Durchführung von Versuchen im Sachunterricht
- Infoplakate
Förderung:
- Förderung: Hören und Verstehen
- Förderung: Lesen und Verstehen
- Rechtschreibförderung
- punktuelle Förderung und Forderung: Leseförderer, Mathematikforder und –förderunterricht
Selbsteinschätzung:
- individuelle Feedback-Systeme für einzelne Schüler
- Sozialtraining durch die Sozialpädagogin
Bewegte Schule:
- Auflockerung, Hofrennen, Phantasiereisen, Klasse 2000
- Lieder singen
- Spiele
- Monatskreis
- kinesiologische Übungen
- Radfahrtraining/ Prüfung in Klasse 3
- bewegte Pause
Schulleben:
- gemeinsames Frühstück
- Morgenkreis (montags)
- Antolin
- Zahlenzorro
- Schulbücherei
- Spielausleihe
- Schülertreff
- Ruheraum
- Zirkusprojekt alle 4 Jahre
- Religionsprojekt
- Weihnachtsbacken
- Klassendienste
- Adventsbasteln/singen
- lebendiger Adventskalender
- Autorenlesung
- Känguruwettbewerb und Matheolympiade
- Streitschlichter
- AGs
- Projekt 1.Klasse-Kiga
- Lesetag 2.Klasse-Kiga
- Schnuppertag der Vorschulkinder
- Theaterstücke, Klassenvorführungen, ( z.B. Einschulungsstücke, Modenschau...)
b) Schulisch-außerunterrichtliche Maßnahmen
- Schulverein
- Paraguay-Projekt (z.B. Keks-Tag)
- Sport- und Turnfest
- Fußballturnier
- Adventsbasteln
- Klassenfeste
- Tischtennisturnier
- Schülertreff
- Gartentag
- Musikprojekte durch außerschulische Fachkräfte (z.B. Minimusiker, Trommelschule…)
- Elternsprechtage
- Elterntelefonate
- Elternberatung durch die Sozialpädagogin
- Elternmitarbeit: wöchentlicher Brötchenverkauf am Montag
c) Außerschulisch-unterrichtliche Maßnahmen
- Besuch der Kirche
- Besuch des Kiekeberg-Museums
- Exkursionen: Kartoffelbauer
- rodeln
- Feuerwehr/Brandschutzerzieher
- Zahnärztlicher Dienst
- Klasse 2000
- Defending (Kl.1 und 4)
- Notfalltraining (Kl.2 und 4)
- Zukunftswerkstatt
- Klassenfahrten
- Besuch des Wildparks Schwarze Berge
- Handball-AG
- Tischtennis-AG
- Schnuppertag in der Oberschule Rosengarten
- Erfahrungsaustausch GS-Fö`L (Inklusion)
- Fortbildungen:z.B. inklusive Schulentwicklung
- kooperatives Lernen
- Elterngespräche
d) Außerschulisch-außerunterrichtliche Maßnahmen
- Hortbetreuung
- Hausaufgabenbetreuung
Intensive Elternarbeit:
- schulische Beratung
- Flyer zu Beratungsstellen
- Tipps für häusliche Fördermaßnahmen
- regelmäßige Elterngespräche
- Empfehlung zum Kontakt mit Kinderarzt, Augenarzt etc.
- Beratungskonzept
Punktuelle Kooperation mit Institutionen und Vereinen:
- jährliches Sportfest zum Erlangen des Sportabzeichens
- Sportvereine, z.B. bei Fußball- und Tischtennisturnieren
- Bei Bedarf erfolgt die Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, in Form von Hospitationen, Beratungen, Austausch sowie Vereinbarungen individueller Maßnahmen. (Institutionen: Jugendämtern, Ergotherapeuten, Step in Lüneburg, Pflegemüttern, EMIL (Praxis für Kinder- und Jugendpsychatrie und –psychotherapie), Harbus, Mobiler Dienst oder auch Flehmig- und Werner-Otto-Institut, Kinder- und Jugendpsychiatrie),
Stand: 03.05.2016